Archiv der Kategorie: Lebensmittel

Hochland-Kräutersalz – 100% Bio, kein Plastik

Kräutersalz wird im Bio-Supermarkt in Tüten oder kleinen Salzspendern aus Plastik zum Kilopreis ab 5,50 € verkauft. Auch wenn es „nur Salz“ ist, kommen für uns nur Bio-Produkte in Frage.

Bei uns wachsen die besten Wildkräuter quasi vor der Haustür in den Schwarzwälder Hochlagen. Naheliegend, das Kräutersalz mit regionalen Wildkräutern und ohne Plastikmüll selbst herzustellen. Auf den üppigen Wiesen und Waldränder bieten sich würziges Bärwurz, Spitzwegerich, Löwenzahn, Brennnessel und anderes gesundes Grün an. Wer nicht so viel Natur vorfindet kann sich auf dem Wochenmarkt mit guten Kräutern eindecken.

Die gesammelten Kräuter müssen gewaschen und einige Tage auf Backblechen getrocknet werden. Danach kommen sie mitsamt Salz in den Thermomix, der daraus nach einigen geräuschvollen Umdrehungen ein würziges grünliches Pulver macht.

Ihr bekommt so ein tolles Kräutersalz, welches mit seinem intensiven Geschmack es jedes Supermarkt-Produkt klar in den Schatten stellt.

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Kräuter waschen in der Badewanne

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Unser Jahresvorrat an Kräutersalz

Frischkorn-Müsli – selbst geflockt

Ich liebe mein Morgenmüsli. Bis vor einigen Jahren griff ich noch zum Fertigmüsli aus dem Bio-Markt, dann stellte ich um auf selbst gemischtes Müsli mit frisch gequetschten Haferkörnern.

Warum das? Weil die Haferkörner aus den Fertigmüsli hitzebehandelt sind und teilweise Konservierungsstoffe enthalten. Hitzebehandelt müssen sie werden, denn die Haferkörner werden schnell ranzig, sobald sie zerkleinert sind. Laut eat-smarter.de verliert der Hafer dadurch nicht nur an Vitamingehalt, auch übersteht die Aminosäure „Lysin“ diese Hitze nicht.

Mir ist Bio-Qualität und möglichst unbehandelte Inhaltsstoffe wichtig. Viele Müsli-Mischungen werden dem nicht gerecht. Teilweise legen die aus dem Supermarkt oder Internet bezogenen Mischungen eine unsinnige Entfernung zurück – für die Umwelt alles andere als toll. Und das, obwohl die verwendeten Getreidesorten fast vor unserer Haustür wachsen.

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In meiner Flockenquetsche kommt Bio-Nackthafer aus der Region – vom Thaddäus-Bioland-Hof in Kirchzarten. Das spart Verpackungsmaterial, Transportkosten, enthält keine Konservierungsstoffe, alle wertvollen Stoffe aus dem Hafer bleiben erhalten – und es fördert die regionalen Bio-Bauern. Für die Feinschmecker unter uns kann ich nur bestätigen: der frisch gequetschte Hafer schmeckt deutlich leckerer als der aus der Fertigmischung!

Wer selbst Flockenquetscher werden möchte kann unter einer Vielzahl von Modellen wählen. Ich habe mich nach Durchforstung etlicher Internet-Foren für das Tischmodell der Firma Eschenfelder entschieden. Nicht nur, weil sie mir in optisch gut gefällt. Sondern auch, weil der Hersteller auf Nachhaltigkeit wert legt und Rohstoffe aus Deutschland verarbeitet. So sind die Hölzer aus heimischen zertifiziert nachhaltigen Forstbeständen, deren Oberflächen mit Leinölfirnis (kbA) geölt und poliert wurden.

frischkorn-muehleDie Flockenquetsche wird einfach an der Tischkante fixiert und ist so leichtgängig, dass mein Sechsjähriger sie problemlos für seine eigene Müsli-Kreation bedienen kann.

Nur der Preis von 170€ hat mich zögern lassen. Wobei ich ausgerechnet habe, dass bei meinem Müsliverbrauch sich die Investition nach knapp einem Jahr amortisiert hat. Und vom „Mehr“ an Genuss gar nicht zu sprechen.

Hafer – ein Power-Nährstoff

 

Apropos wertvolle Rohstoffe – Hafer bringt nicht nur Kohlenhydraten und Eiweiße (15%) mit, sondern ist ein toller Lieferant an Nähr- und Ballaststoffen. Hafer hat einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, Ballaststoffen und sogenannte „Schleimstoffe“, welche wohltuend für den Darm sind. Was Vitamine angeht versorgt uns Hafer mit einem überaus hohen Anteil an Vitamin B1, sowie B6 und E. Weiterhin ist er ein wertvoller Lieferant von Zink, Eisen, Calcium, Magnesium und Phosphor. Als ob das nicht schon gut genug wäre, kann das im Hafer enthaltene Beta-Glucan auch noch den Cholesterinspiegel senken hat positive Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel und wirkt vorbeugend gegen einige Formen von Krebs.

Meine Müsli-Mischung

Zu meinen frischen Haferflocken kommt eine Handvoll Haselnüsse, Rosinen und ein paar Mandeln. Dazu kommen je nach Jahreszeit kleingeschnippelte Äpfel, Bananen oder Beeren. Das ganze darf einige Minuten in heißem Wasser quellen – und wird so nicht nur schön verträglich, sondern bleibt auch vegan.

Müsli ist übrigens super gesund, nicht nur wegen dem Hafer: Die Mandeln reduzieren das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und senken den Cholesterinspiegel und Blutdruck. Sie bringen ins Müsli Eiweiße, viel Folsäure, Kalium, Kalzium Eisen und Magnesium mit. Vor allem spielen sie virtuos auf der Vitamin-B-Skala (B1, B2, B3, B5, B6 und B9). Die Haselnüsse tragen darüber hinaus Vitamin A, C und E bei und erhöhen die Menge an Eisen, Natrium, Phosphor, Kalzium und Kalium.

Die Rosinen sind mein Süßungsmittel – anderen Zucker brauche ich nicht. Auch sie bringen viele wichtige Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe mit und vervollständigen die Mineralstoff-Palette mit Selen.

Fazit

  • Mit dem selbst geflockten Müsli könnt ihr die regionale Landwirtschaft fördern, Verpackung und Transportkosten sparen. Und dazu ist es auch noch um einiges gesünder Gesünder.

Silvester. Einfach nachhaltig.

In 2016 wurden für viele Menschen Themen wie Nachhaltigkeit und Achtsamkeit immer wichtiger. Ich fände es schön, wenn wir das auch mit in die Silvester-Feierlichtkeiten nehmen – ein wirklich nachhaltiges Silvester!

Nachhaltigkeit fängt schon bei dem an, was wir Essen. Der „kleine Bruder“ der Umweltbelastung ist die Innenweltbelastung – die Verschmutzung unseres Körpers. Über Lebensmittel gelangen Stoffe in unsere Körper, die dort eigentlich nicht hinein gehören. Auch wenn wir diese nicht schmecken, sie haben dennoch oft eine unerwünschte Wirkung: Nitrat, Unkraut- und Insektengifte, Antibiotika, Schwermetalle… Einige dieser Stoffe reichern sich mit der Zeit im Körper an und werden erst nach einigen Jahren krankmachend. Sie stehen in Verdacht, Auslöser von Allergien, Demenz, Krebs und Auto-Immunkrankheiten zu sein.

Deshalb kommen bei der nachhaltigen Silvesterfeier ausschließlich Bio-Produkte auf den Tisch. Die Zutaten sollten mindestens mit „EU-Bio“ ausgezeichnet sein, besser noch  Bioland oder Demeter. Das tut nicht nur uns und unseren Gästen gut. Sondern auch der Natur, die dringend mehr Bio braucht.

Das gilt auch bei Fleisch. Denn damit das Fleisch als „Bio“ durchkommt, bekommt das Tier Bio-Futter, während viele seiner Kollegen dagegen Gensoja aus brandgerodeten Urwäldern verzehren. Wer bei Fleisch und Milch auch noch auf Bioland oder Demeter achtet, der schenkt dem Tier wenigstens ein etwas würdigeres Leben.

Weniger Tierleid

Wenn wir schon beim Essen sind – vielleicht schafft Ihr es, die Tradition zu brechen und Fleisch und Milchprodukte stark zu reduzieren oder gar völlig darauf zu verzichten?  Nicht nur, weil Milch und Fleisch mit zu den Hauptursachen für Klimawandel und Belastung unseres Grundwassers zählen. Sondern, weil auch „Bio-Fleisch“ für das Tier eine oft leidvolle kurze Kindheit bedeutet bis es dann getötet wird. Töten ist immer brutal und bedingt Todesangst und Schmerzen. „Bio-Töten“ gibt es nicht.

Als Alternativen zum traditionellen Party-Food gibt es so viele leckere vegetarische bis vegane Gerichte. Wie wäre es mit Gemüsefondue? Oder Wok-Gemüse mit Heizplatte in der Tischmitte? Das VeganBlatt gibt noch mehr Anregungen.

Weniger Müll an Silvester

Parties werden schon allein dadurch müllfreier, indem Ihr kein Einweg-Geschirr oder Plastikbesteck verwendet. Auch ein Party-Service liefert mit Mehrweg, wenn Ihr darauf besteht. Wer selber kocht und dafür die Zutaten auf dem Wochenmarkt einkauft, am besten noch eigene Tüten mitbringt, der spart viel Verpackungsmüll.

Die Zeit bis Mitternacht will überbrückt werden. Aber bitte nicht mit  Bleigießen. Denn da steigt schon beim Erhitzen giftiges Bleioxid in die Atemluft und gelangt so in den Körper. Oft wird das gegossene Blei später im Restmüll entsorgt. Und genau dort gehört es nicht hin – es ist Sondermüll. Denn: Blei gehört zu den stärksten Umweltgiften. Also, lieber Kaffeesatz lesen oder ein gutes Gesellschaftsspiel spielen.

Auch wenn Euch das bunte Feuerwerk am Nachhimmel erfreut – es bringt viel Müll und starke Umweltgiften mit sich. Das laute Knallen ist noch Kilometer weiter im Wald zu hören und verschreckt die Wildtiere. Am Morgen nach dem Böllern und Anstoßen draußen liegen auf Straßen und Wiesen Flaschen oder Glasreste herum. Silvesterraketen oder Böller werden zwar zu weit entfernten Abschussplätzen getragen, die Reste hiervon jedoch unbeachtet liegen gelassen. Wer seinen Müll mit nimmt, geht mit gutem Beispiel voran.

Es gibt auch weniger verschmutzende Alternativen zum Feuerwerk.

In guter Erinnerung ist mir ein Feuerritual geblieben. Bei dem schreibt jeder auf einen Zettel alles Belastende, von dem er im alten Jahr loslassen möchte und auf einen weiteren Zettel Wünschen an das neue Jahr. Macht ein Feuer an, beispielsweise auf einem Grillplätze oder in einer Feuerschalen. Nach einigen Minuten Schweigend um die Flammen lässt jeder seine Zettel in Flammen aufgehen, eventuell begleitet mit einem kurzen Kommentar.

Oder ihr bastelt gemeinsam mit den Kindern Harzfackeln aus Tannenzapfen und Baumharz, die ihr am Abend abbrennt. Diesen Tipp habe ich von Sylvia N., die Anleitung findet Ihr auf Smarticular.net.

 

Kennt Ihr noch andere Rituale?

Was bleibt sind nachhaltige gute Vorsätze!

Viele Menschen nehmen sich guten Vorsätze in das Neue Jahr mit. Wie wäre es mit mehr Nachhaltigkeit in 2017? Dieser Vorsatz ist leicht umzusetzen, wenn man mit kleinen ersten Schritten beginnt. Eine Liste mit Vorschlägen dafür findet Ihr auf der Seite: Was tun?. Einfach einen Aussuchen und im Neuen Jahr umsetzen. Und wenn es Spaß gemacht hat, dann noch einen….?

In diesem Sinne:
Ein nachhaltiges gutes Ankommen ins Jahr 2017!

Was tun?

  • Bio-Produkte zum Silvesteressen. Wer schafft verzichtet auf Fleisch- und Milch-Produkte. Lest dazu auch „Wieso es so wichtig ist, dass wir Bio-Produkte kaufen!
  • Bleigießen vermieden.
  • Nach dem Anstoßen auf den Straßen den eigenen Müll mit nehmen
  • Alternativen zum Böllern suchen
  • Mit nachhaltigen Vorsätzen in das Neue Jahr starten – beispielsweise von der „Was tun?“-Liste

 


Titelbild: Hauserphoton / CC-BY-SA-3.0

Wieso es so wichtig ist, dass wir Bio-Produkte kaufen!

„Bio liegt im Trend“ schrieb die Bundesregierung  im Jahr 2013. Und tatsächlich sind Bio-Produkte inzwischen überall erhältlich. Dennoch haben sich von allen landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland nur etwa 8% dem ökologischen Landbau verschrieben. Laut Umweltbundesamt stagniert diese Zahl. Für einen Trend reichlich dünn.

Bio-Lebensmittel gelten als gesünder. Aber teurer. Und somit geben viele Käufer einer perfekt geformten billigeren Salatgurke aus „normaler“ (moderner, industrieller, intensiver) Landwirtschaft den Vorzug vor der schrumpeligen teureren Ökogurke. Diese befindet sich im Supermarkt in einem abgesonderten Bereich für teure Bio-Produkte. Oft noch in Plastikfolie verpackt, schwierig für alle, die auf Plastik verzichten möchten. Kein Wunder, dass Ökolandbau eine Randerscheinung bleibt.

Intensive Landwirtschaft: Monokulturen sichern hohe Erträge

Die intensive oder industrielle Landwirtschaft hat gerade in den Nachkriegsjahren zu einer unglaublichen Steigerung von Ertrag und Gewinn gesorgt. Unsere Supermärkte sind prallvoll mit diesen Produkten.

Diese Ertragssteigerung erfordert möglichst große Ackerflächen mit nur einer Pflanzensorte – also Monokulturen. Diese lassen sich hervorragend und sehr wirtschaftlich durch intensiven Einsatz von Landmaschinen be-ackern. Gleichzeitig wird dabei die benötigte Zahl von menschlichen Arbeitskräfte minimiert.

Monokulturen sind anfällig für Krankheiten und „Schädlinge“, dagegen helfen Pflanzenschutzmittel. Für den optimalen Ertrag bastelt die Agrar-Industrie fleißig am Saatgut herum, auch durch Gen-Technologie. Und teure Düngemittel geben dem Pflanzenwachstum einen deutlichen Wachstumsschub.

Monokulturen gibt es auch in der „Fleischproduktion“. Die Steigerung von Gewinn und Ertrag erfordert ein Maximum an Tieren auf einem Minimum an Stallfläche. Menschliche Arbeitskräfte werden durch den hohen Grad an Automatisierungen minimiert.

Durch die gedrängte Haltung sind die Tiere anfällig für Krankheiten und müssen mit Arzneimitteln wie Antibiotika geschützt werden. Durch Züchtung und Gentechnologie wird an einer Optimierung des Ertrags gearbeitet, dabei kommt dann das Turbo-Huhn oder die Turbo-Milchkuh heraus.

Tatsächliche Kosten der Lebensmittel

Die Produkte der intensive Landwirtschaft sind deutlich billiger als die aus dem Ökolandbau. Die dadurch das Nachsehen haben.

Das ist nicht fair! Würde unser Wirtschaftssystem alle Kosten der Lebensmittel-Produktion mit einberechnen, wären die Produkte der intensiven Landwirtschaft erheblich(!) teurer als die des Ökolandbaus.

Leider wird der größte Teil der entstehenden Kosten auf die Allgemeinheit – spricht: uns! – abgewälzt. Diese Kosten entstehen durch Umweltbelastung, Zerstörung des natürlichen Boden-Ökosystems, unwiederbringlichen Verlust von Artenreichtum, Belastung des Bodens mit Schwermetallen und bedenkliche Belastungen des Grund- und Trinkwassers bis hin zu negativen Auswirkungen auf die Ozonschicht. Gar nicht zu reden von dem großen Leid der Millionen sogenannten „Nutztiere“.

Wir bezahlen dafür nicht an der Kasse im Supermarkt. Sondern mit unserer Gesundheit, steigenden Kosten im Gesundheitssystem, teurerem Wasser, Steuererhöhungen, Verlust von Lebensqualität – und die Tiere, Pflanzen und Bodenlebewesen „bezahlen“ unfreiwillig mit.

Das alles für „billige“ Lebensmittel?

Beispielsweise vergiftet der intensive Einsatz von Düngemitteln unser Grundwasser. Die Entsorgung überschüssiger Gülle aus der Massentierhaltung auf den Feldern und Wiesen tut das ihre dazu: ein Drittel des Grundwassers in Deutschland ist dadurch laut Umweltbundesamt bereits verschmutzt bis ungenießbar.

Pflanzenschutzmittel töten nicht nur die Insekten oder Pilze. Sondern finden sich ebenfalls in Gewässern und in unseren Lebensmitteln wieder. So wurden Rückstände von Pestiziden in Salat, Gurken und schlussendlich in der Muttermilch gefunden. Das ökologische Gleichgewicht und die Artenvielfalt wird durch diese Gifte, durch Monokulturen und Düngemittel bedroht.

Wer Fleisch isst, nimmt nicht nur Stresshormone auf, sondern Antibiotika und andere Arzneimittel. Dass diese Stoffe auch in unserem Körper weiter ihre Wirkung tun, sollte eigentlich nicht verwundern. Oder?

Ökolandbau

Ökolandbau dagegen erhält eine vielfältige Landschaft und eine Vielfalt von Arten. Spannenderweise ist diese Art von eher „kleinteiligen“ Feldern mit regionalen und alten Arten für unsere Anpassung an den selbst verschuldeten Klimawandel wichtig. Die Risiken von Rückständen und multiresistenten Keimen ist deutlich verringert, weil die Bio-Produktion weitgehend  ohne Agrarchemikalien und ohne Einsatz von Antibiotika erfolgt.

Für uns alle sind Produkte aus Ökolandbau auf lange Sicht die preiswertere Alternative. Irgendwann werden uns die Folgekosten der industriellen Landwirtschaft über den Kopf wachsen. Und was dann?

Unsere Verantwortung!

Sind die Landwirte allein verantwortlich für diese Umweltzerstörung? Nein – solange wir Produkte aus industrieller Landwirtschaft kaufen, solange sind wir verantwortlich, dass die Felder und unser Grundwasser vergiftet wird!

Mit jedem Kauf eines „herkömmlichen“ Lebensmittels entscheide ich mich, die Umweltzerstörung durch intensive Landwirtschaft zu fördern.

Ob sich das jeder leisten kann, wird hitzig debattiert. Siehe Utopia.de „Bio essen kann jede/r sich leisten“ oder die Selbstversuche, angestoßen durch BIORAMA. Meine Empfehlung ist: Wer kann, der sollte. Umso öfter, desto besser.

Was tun?

  • Bevorzugt regionale Bio-Produkte, wann immer es geht (und sie nicht in Plastik verpackt sind)
  • Kauft auf Wochenmärkten ein. Bevorzugt dort Demeter oder Bioland. Fragt nach, wie die Produkte angebaut werden – also wie nahe die Produktion an Ökolandbau ist.
  • Viele Bauernhöfe haben einen Hofladen. Auch wenn kein Bio drauf steht könnte doch viel Bio drin sein. Auch hier gilt: Einfach nachfragen.

 

Darwins Alptraum – Frischer Fisch aus Afrika

Ich habe gerade die Doku „Darwin’s Nightmare“ (Darwins Alptraum) gesehen. Ein wirklich erschütternder Film von Hubert Sauper. Über die Verlierer des Kapitalismus in Afrika.

Der mit 2 Metern Länge riesige Victoriabarsch (Nilbarsch) wurde 1960 in den Victoriasee als „Experiment“ ausgesetzt. Im Ergebnis wurden die meisten der vormaligen Fischarten von dem gefräßigen Neuankömmling verdrängt. Der Victoriasee steht heute vor dem Umkippen. Der bis zu 200kg schwere Raubfisch ist allerdings so lecker, dass ihn unsere Nahrungsmittel-Industrie als Wachstumsmarkt entdeckt hat. Und so fischen die Einheimischen nicht mehr für die eigenen Bäuche. Sondern für die von uns Europäern.

Lebensmitteln exportieren – Hilfsgütern importieren

Damit hat sich ein reger Flugverkehr zwischen Europa und Tansania eingestellt. Während Victoriabarsche per Flieger unter hohen Sozial- und Umweltkosten das Land verlassen, zieht in 2016 der Hunger wieder in Afrika ein. Das ist die direkte Folge des Klimawandels. Jetzt wäre der Fisch eine wichtige Eiweißquelle für die hungernden Menschen dort – wenn sie es sich denn leisten könnten. Können sie aber nicht.

Ist das nicht pervers? Die Fischer holen für uns Europäer täglich tausende Barsche gegen Hungerlöhne aus dem Wasser im Auftrag der großen Fischfabriken. Und die Bevölkerung wird von der UNO mit Lebensmitteln vor dem Verhungern bewahrt, die Menschen welche an den Ufern des Sees leben gehen in die Abhängigkeit, verarmen und verwahrlosen.

Das dazu Hubert Sauber:

Es ist [..] unglaublich aber wahr, dass, wo immer in einer relativ armen Gegend ein wertvoller Rohstoff entdeckt wird, die Menschen im Umfeld des neuen Reichtums elendig zugrunde gehen. Ihre Söhne werden zu Wächtern und Soldaten, ihre Töchter zu Dienerinnen und Huren. Es macht mich krank, diese sich wiederholende Geschichte immer wieder zu hören und zu sehen. (Hubert Sauper)

Sollten wir daran nicht etwas ändern, so dass die Afrikaner den Victoriabarsch selbst essen könnten, statt ihn nach Europa zu exportieren? Aber halt, da ist ja noch der Kapitalismus. Einige Europäer und wenige Afrikaner verdienen zu gut an dem Business. Deshalb darf das nicht sein. Also lieber Hungerprogramm der UNO starten. Und die Fischindustrie mit europäischen Förderprogrammen unterstützen. Es ist zum k… (sorry).

Verdient wird massiv. Denn ein Kilo Victoriabarsch verkauft sich auf dem Hamburger Fischmarkt für bis zu 25 Euro. Die Profiteure von dem Business sind die Mächtigen in Tansania, die Fabrikbesitzer, die Zulieferer und Transportunternehmen und unsere Lebensmittelindustrie. All diese verhindern, dass sich an den Zuständen etwas ändert: Kaum war Darwin’s Nightmare bekannt, wurden Menschen, welche den Film in Tansania unterstützt hatten, verfolgt und inhaftiert. Die Industrie leugnet einfach die Wahrheit des Films, so wie die „Deutsche See“ auf ihrer Webseite mit traumhaft schönen Bildern von Fischern auf dem See .

Hunger und Ungleichheit sind Nährboden für Gewalt. Davon gibt es in Afrika genug. Angeheizt wird das noch durch unsere Rüstungsexporte. Im Film wies einer der Piloten darauf hin, dass die Flugzeuge nicht wirklich Leer nach Tansania kommen würden. Sondern mit Waffen und Munition beladen seien. Deutschland ist übrigens der viertgrößte Rüstungsexporteur der Welt.

Aus ökologischer Sicht ist der Victoriasee laut einem taz-Bericht inzwischen so kaputt, dass der Fischbestand ständig abnimmt: „Das Wasser ist trüb von Algen. Es stinkt bestialisch, ist voller Parasiten, die Oberfläche von Hyazinthen bedeckt: Wie krank der ostafrikanische Victoriasee ist, sieht man auf den ersten Blick“. Als Reaktion darauf möchte die EU mit Hochtechnologie den See retten. Das ist Symptomatisch für unsere Gesellschaft – wir behandeln die Symptome, nicht die Ursachen. Auch wenn es inzwischen Nachhaltigkeits-Bestrebungen gibt – diese halte ich für Greenwashing. Es ist höchstens nachhaltige Ausbeutung.

Und so erzeugen wir durch unser „Business“ die Welle der Gewalt in Afrika – und die nächste Flüchtlingskrise. Alles Hausgemacht.

Wann endlich begreifen wir, dass Afrika kein Kontinent zum Ausplündern ist? Dass wir alle ein Teil dieser einen Erde sind?

Den Film gibt es bei Buch7Ecobookstore oder Amazon.

Was tun?

  • „Regionale Nahrungsmittel essen“ gilt auch für Fisch. Wenn Fisch, dann aus europäischen Gewässern. Und nicht aus Afrika.

Weitere Links:

 

Schmutziges Palmöl?

Wer sich noch nicht mit Palmöl oder Palmfett beschäftigt hat konsumiert es unbewusst fast jeden Tag. Wer sich damit beschäftigt hat versucht es zu meiden wo möglich. Von „schmutzigem Palmöl“ ist die Rede.

Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gepresst. Das Palmkernöl aus den Kernen derselbigen. Hauptsächlich wachsen die Ölpalmen in Asien (Malaysia und Indonesien) und noch ein paar in Afrika und Südamerika.

Das Palmöl hat viele tolle Eigenschaften.

Es gilt als gesund mit seinem hohen Gehalt an Vitaminen A und E und Carotinen. Es ist bei Zimmertemperatur fest, kann bedenkenlos erhitzt werden und schmilzt angenehm bei Körpertemperatur. Deshalb schwärmt die Wirtschaft auch so davon. Laut Greenpeace steckt es inzwischen  fast in jedem zweiten Produkt aus dem Supermarkt. Ihr findet es in Schokoriegeln, Tiefkühlpizzen, Eis, Tütensuppen und anderen Fertiggerichten. Aber auch in Kerzen, Waschmitteln, Sonnencremes, Shampoos und Kosmetika. Und sogar in unseren Autotanks gluckern davon 755.000 Tonnen, die wir jährlich im Gemisch mit Diesel und Benzin (E10) verbrennen.

Den weltweiten Verbrauch aufsummiert kommen unvorstellbare 60 Millionen Tonnen pro Jahr zusammen. Tendenz stark steigend. Kein Wunder, dass es Palmöl zum meist angebauten Pflanzenöl der Welt geschafft hat.

Und hier beginnt die Geschichte des „schmutzigen Palmöls“. 

Da wir Menschen so viele Produkte mit Palmöl konsumieren, wird immer mehr Anbaufläche gebraucht. Legal gibt es nicht genug davon. Also wird auf üble Methoden zurück gegriffen. Da brennt dann schon einmal der Urwald. Da werden Anwohner mit massiver Gewalt vertrieben. Die Staaten schauen dezent weg.

So verschwinden unersetzliche Regenwälder für immer. Mit ihnen die dort lebenden Tiere und Pflanzen, bis sie vom Aussterben bedroht sind. Aber was zählt schon der Orang-Utan wenn Reichtum durch Palmöl winkt? Die grüne Lunge der Erde muss einer gedüngten pestizidverseuchten Monokultur weichen.

Nicht nur das ökologische Gleichgewicht kommt aus dem Ruder. Die dort lebenden und arbeitenden Menschen leiden unter Pestiziden, Gewalt und Ausbeutung. Ganz übel ist die asiatische Firma Wilma International. Der weltweit größte Lieferantin von Palmöl ist die Natur sehr egal. Und sie schreckt vor Gewalt und Vertreibung nicht zurück.  Wer gegen Wilmar aufbegehrt wird mit Gewalt nieder geknüppelt. Leider scheint das den Abnehmern – allen voran Unilever, Nestlé, Cargill und auch die EU – egal zu sein.

Also Palmöl meiden? 

Palmöl ist natürlich nicht das einzige Pflanzenöl auf der Erde. Alternativen sind Öle aus Raps, Soja oder Sonnenblumen. Leider sind diese nicht annähernd so ergiebig. Für die gleiche Menge an Öl bräuchten wir mit diesen Alternativen die 4- bis 6-fache Fläche. Das würde noch mehr Monokulturen und Landraub bedeuten. In Deutschland könnten wir den zusätzlichen Flächenbedarf überhaupt nicht decken. Greenpeace warnt deshalb davor, Palmöl grundsätzlich durch andere Pflanzenöle zu ersetzen. Gleichzeitig warnt Greenpeace vor „schmutzigem“ Palmöl. Eine Zwickmühle.

Die Wirtschaft hat Palmöl nicht nur gewählt, weil es billiger war als regionale Öle. Sondern weil es tatsächlich viele positive Eigenschaften hat. Margarine wird streichzart, Schokolade lecker cremig, Palmfett ist gut für die Haut… – das muss man erst einmal mit Sonnenblumenöl hin bekommen.

Was ist mit Bio-Palmöl?

Viele Produkten werben mit Bio-Palmöl. Das klingt vertrauenswürdig. Aber Bio-Anbau findet teilweise auch auf brandgerodeten Urwaldflächen mit Ausbeutung und Gewalt statt. Klar ist Bio immer noch besser als konventioneller Anbau. Andere werben mit „nachhaltigem“ Palmöl und schmücken sich mit dem WWF-Logo und einer „RSPO-Zertifizierung“. In 2004 hat der WWF den „RSPO“ (Roundtable on Sustainable Palm Oil, englisch für „Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl“) ins Leben gerufen. Der soll angeblich für nachhaltiges Palmöl sorgen. Von den knapp 300 Mitgliedern am runden Tisch kommen über 280 von Wirtschaftsunternehmen. Kein Wunder, dass die Interessen der Industrie an erster Stelle stehen. Das riecht nach Greenwashing, wie es dem als industriefreundlich kritisierten WWF nicht zum ersten Mal vorgeworfen wird.

Zum Glück gibt es Hersteller denen ich einfach vertraue, dass sie wirklich auf Nachhaltigkeit setzen. Dazu gehören viele Bio-Unternehmen wie Rapunzel, welches seit 1992 auf nachhaltiges Palmöl setzt. Auch Produkte mit dem Siegel von Fairtrade– und GEPA nehme ich den nachhaltigen Anbau ab.

Palmöl in Inhaltsstoffen erkennen

Bei Lebensmitteln kann Palmöl leicht erkannt werden, die EU verlangt die Kennzeichnung  in den Inhaltsstoffen. Ein „Palm“ im Namen verrät es allen, die die Minischrift lesen können. Ich bin in meiner Küche bei Margarine, Kekse für die Kinder und Schokoladenaufstrich fündig geworden.

Im Shampoo und in vielen Waschmitteln ist es auch drin. Auch wenn es in letzteren nicht einmal deklariert werden muss weisen Inhaltsstoffen mit „Coco“ oder „Lauryn“ im Namen auf Palm(kern)öl hin.

Was tun?

  • Den Konsum von Produkten mit Palmöl verringern.
  • Produkte von Herstellern kaufen, die nachweislich auf Nachhaltigkeit setzen.
  • Im Zweifel vom Hersteller den Nachweis verlangen, ob das verwendete Palmöl nachhaltig ist. Sorry, ein WWF-Logo und RSPO-Zertifizierung („Round Table on Sustainable Oil“) reicht nicht.
  • Grundsätzlich weniger Konsumieren und weniger Auto fahren. Wenn es denn so einfach wäre…

Der gute Vorsatz 2016

Der Jahreswechsel lädt viele Blogger ein, eine Bilanz vom vergangenen Jahr zu ziehen. Auch ich habe im Stillen zurück geblickt auf das, was mich in 2015 in diesem meinem Vegan-Blog beschäftigt hat.

Dabei merke ich wie es mich frustriert zu sehen, wie blind und unachtsam wir Menschen uns und unsere Welt ausbeuten. Milliarden von Menschen geben sich ganz der Karriere, Konsum und Zerstreuung hin, als wäre es das wichtigste in ihrem Leben. Und fördern mit dieser Lebensweise direkt die Zerstörung unserer Erde. Da verkommt eine Fördermitgliedschaft bei einem NGO wie Greenpeace oder WWF zum persönlichen Greenwashing. Denn die Veränderung fängt eben nicht bei der „bösen“ Industrie an, die für billiges Palmöl die Regenwälder in Indonesien abholzt und damit die Orang-Utans an den Rand des Aussterbends bringen.

Alle Veränderung beginnt bei uns selbst, als Konsument und mündigen Bürger!

  • Wir kaufen Produkte ohne uns zu kümmern was da drin ist oder wo es her kommt. Damit verantworten wir die vergiftete und zerstörte Umwelt in den Herstellungsländern. Beispielsweise die Abholzung der letzten Regenwälder für Palmöl. Kindersklaverei für unsere Schokolade. Vergiftete Böden für unsere billige Baumwollkleidung. Zerstörte Landschaften für unsere Elektroprodukte wie Smartphone, Smart-TVs und e-Bikes.
  • Wir essen Fleisch und Käse und verantworten damit neben massiver Tierquälerei einen Großteil der Umweltzerstörung unseres Planeten.
  • Wir vergiften Ozeane mit unseren Plastikprodukten und Waschmitteln.
  • Wir erhitzen die Erde durch unsere Urlaubsflüge, unseren Energieverbrauch, unseren Konsum an Plastikprodukten die später in der Müllverbrennung landen.
  • Wir beteiligen uns an Kriegen und Staatsterror durch unsere Konten bei Großbanken. Und haben dadurch sowie durch Ausbeutung die Flüchtlingskrise mit verursacht.
  • Wir machen uns Mitschuldig an der Zerstörung unserer Erde durch Beteiligungen an Aktienfonds und Aktiengesellschaften, die rücksichtslos mit Natur und Mensch umgehen. Hauptsache Dividende?
  • Wir halten es nicht für unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass unser Arbeitgeber rücksichtsvoll mit der Natur und Mensch umgeht – und machen uns so zum Handlanger von Ausbeutung und Umweltzerstörung.

Wir haben es in unserer Hand, wie die Welt aussehen wird. Zum Glück wächst die Zahl der wachen Menschen, die aus dem Hamsterrad des Gewohnten und Gewöhnlichen ausbrechen.

Gehörst Du auch dazu? Das wäre doch mal ein Vorsatz für das Neue Jahr – die Welt zu einem besseren Ort machen. Hier einige Vorschläge:

 

  1. Mit meinem Geld möchte ich mich nicht mehr an Kriegen, Staatsterror, Gentechnologie und Waffen-Industrie beteiligen. Ich wechsle zu einer ethischen Bank.
  2. Mit meinem Energieverbrauch werde ich die Umwelt weniger zerstören. Ich stelle um auf Ökostrom und spare Energie, wo es mir möglich ist.
  3. Mit meiner Ernährung möchte ich mich nicht mehr mitschuldig machen an Klimazerstörung und unsäglichem Tierleid. Ich werde mich vegan ernähren – oder zumindest vegetarisch. 
  4. Mit meinem Lebensmittel-Einkauf werde ich keine Grundwasser und Äcker mehr vergiften. Ich kaufe soweit es geht nur noch Produkte aus regionaler Bio-Landwirtschaft.
  5. Mit meiner Körperhygiene und meinem Wäschewaschen werde ich keine Abwässer mehr durch giftige Chemikalien und Mikroplastik vergiften. Ich stelle um auf natürliche Pflegeprodukte und abbaubare Öko-Waschmittel.
  6. Ich werde die Natur so gut es geht von Plastiktüten frei halten. Jute-Taschen zum Einkauf mit nehmen. Plastiktüten nicht annehmen und wenn doch, dann mehrfach verwenden.
  7. Ich werde meinen Papierverbrauch drastisch reduzieren und dadurch Umweltgifte und Energieverschwendung vermeiden.
  8. Ich werde meinen Einsatz für die Erde nicht auf das Private beschränken, sondern mich dafür einsetzen, dass mein Arbeitgeber nachhaltig und rücksichtsvoll mit Natur, Tier und Mensch umgeht.
  9. Ich werde mein Gewissen nicht ausschalten am Firmentor und meine Lebens- und Arbeitskraft nicht hergeben für einen Arbeitgeber in der Waffenindustrie, Tierindustrie oder Gentechnik, Geo-Engineering oder andere Branchen, welche negativ für die Erde, Tiere oder Menschen sind.
  10. Ich werde achtsam konsumieren. Produkte kaufen, die ich wirklich brauche und die möglichst nachhaltig in Produktion und Entsorgung sind.

Was ist Dein Beitrag für eine bessere Welt 2016?

Frischkäse

Bio Frischkäse – Einfach selbstgemacht. Ohne Plastikmüll.

Bei uns wird Frischkäse sehr gerne gegessen. Mindestens eine dieser leckeren 200g Portionen aus dem Supermarkt verbrauchen wir pro Monat. Was mich bei meinem Unterfangen, Wegwerfplastik zu vermeiden stört, ist die Verpackung aus dickem Plastik. In verschiedenen Blogs habe ich von der Idee gelesen, Frischkäse aus Joghurt selber zu machen. Und weil ich neugierig war, habe ich das ausprobiert.

Vorneweg – es ist wirklich super einfach – und schmeckt so lecker, dass der Frischkäse aus dem Markt nicht mithalten kann. Dabei habt Ihr die volle Kontrolle über alle Inhaltsstoffe. So wird der Frischkäse nicht nur wirklich frisch. Sondern auch Bio. Und mit leckeren Kräutern ein Genuss!

So geht’s:

  1. Mit einem sauberen Geschirrtuch ein Abtropfsieb auskleiden – ich habe dafür mein Nudelsieb genommen. In eine Rührschüssel oder die Spüle eine Kaffeetasse als Erhöhung, darauf kommt das ausgekleidete Sieb. So steht das Sieb nachher nicht in der Flüssigkeit, die da abtropfen wird.
  2. Ein 500g-Glas Bio-Joghurt nehmen und auf das Tuch im Sieb schütten. Einen nicht gehäuften Teelöffel Salz darin verrühren.
  3. Das Ganze für 10 Stunden (über Nacht) bei Zimmertemperatur stehen lassen – nicht im Kühlschrank! Jetzt tropft ganz langsam Flüssigkeit aus dem Sieb und aus dem Joghurt wird Frischkäse.
Jughurt im Küchentuch

Die Käsemaschine

Fertig ist der super leckere Frischkäse. Die Masse im Tuch habe ich in eine Schüssel geschabt. Das letzte mal hatte ich noch frischen Schnittlauch eingerührt, dieses mal blieb es „Natur“. Super lecker!

Friscjkäse aufs Brot

Frischer Frischkäse.

Das spart viel Plastik. Ist Bio. Und kostet weniger als die vergleichbare Menge aus dem Markt.

Was tun?

  • Macht Euren eigenen Frischkäse, der wirklich diesen Namen verdient hat!
  • Wenn ihr Lust bekommen habt, schaut euch in diversen Blogs nach anderen, schnellen und coolen Do-it-yourself-Ideen um. Die gesünder sind. Und Plastik sparen.
Speiseeis

Kleiner Erfolg: Eisdiele ersetzt Plastik durch Pappbecher

Was für eine Sommerhitze! Das Thermometer hat die 30-Grad-Marke überschritten. Höchste Zeit für ein kühlendes Eis von meiner Eisdiele.

Wer dort sein Eis im Becher wünscht bekommt es in bunten Einmal-Plastikbechern. An einem heißen Sommertag kommt so eine Unmenge an Plastikmüll zusammen. Also doch besser immer das Eis in der Waffel kaufen – und diese dann in der Biotonne entsorgen. Das ist ökologischer als den Plastikbecher im Müll zu werfen.

Wegwerf-Eisbecher aus Plastik.

Wegwerf-Eisbecher aus Plastik.

Ansprechen. Verändern!

Beim letzten Eis-Hunger habe ich die Besitzerin darauf angesprochen. Zu meinem Erstaunen hat sie darüber bisher noch nie nachgedacht. Sie hat mir zugestimmt und wird, sobald die Plastikbecher aufgebraucht sind, auf Pappbecher umstellen.

Ein kleiner Erfolg für die Umwelt. Das freut mich wirklich sehr!

Was tun?

  • Kauft kein Eis in Wegwerf-Plastikbecher. Lieber Waffel in die Biotonne als Plastikmüll verursachen.
  • Sprecht die Besitzer der Eisdielen an – oft haben sie sich einfach keine Gedanken darüber gemacht und sind gerne bereit, auf Pappbecher umzustellen.

Plastikfreier Käse

Wer Käse aus dem Supermarkt-Regal nimmt, kauft damit oft viel Plastik. Bis vor kurzem habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Zur Käsetheke bin ich selten gegangen, das war irgendwie immer zu mühsam. So kam der fertig geriebene Käse aus der Tüte, der Käseaufschnitt aus der wiederverschließbaren Plastikbox.

Jetzt habe ich mal genauer hingeschaut…

Chemikalien im Lebensmittel

Die Plastikverpackungen enthalten Weichmacher. Gerade beim Kontakt mit fetthaltigen Lebensmitteln wie Käse gehen diese in das verpackte Produkt über. Beim Essen gelangen sie in Deinen Körper. Das gilt auch für Fleisch oder Wurst.

Für den gesundheitlich sehr kritischen Weichmacher DEHP gibt es inzwischen Beschränkungen vom Umweltbundesamt, leider keine Verbote.

Heute werden als Ersatz hauptsächlich die Industriechemikalien Bisphenol A (BPA) und Phthalate verwendet. Bisphenol A gilt als hormonverändernd, nervenschädigend und krebserregend. Phthalate schädigen Leber und beeinträchtigen die Fortpflanzung.

Geriebener Käse ohne Plastik

Für Pizza und viele andere Gerichte brauche ich geriebenen Käse. Und da landete normalerweise fertig geriebener Pasta- oder Pizza-Käse aus dem Supermarkt-Regal in meinem Einkaufswagen. Die 150g Pasta-Käse, Industriell gerieben, mit Kartoffelmehl als Trennmittel bringen eine 6g schwere Plastiktüte mit ins Haus.

Jetzt kaufe ich meinen Lieblingspizzakäse von der Käsetheke am Stück und reibe selbst. Reiben braucht echt nicht viel Zeit – spart aber jedes Jahr viele Plastiktüten. Und verursacht sicher weniger Umweltverschmutzung durch Transport und Produktion.

Das Sahnehäubchen ist, dass ich jetzt wirklich guten geriebenen Käse esse. Denn wenn ich mir die Preise für die Tütenkäsen anschaue, kann das mit seinen notwendigen Kosten für Transport, Reiben, Trennmittel und Verpackung kein hochwertiger Käse sein.

Reibekäse aus der Tüte ist aus meiner Sicht ein wirklich sinnloses Produkt.

Käseaufschnitt ohne Plastik

Auch der Käseaufschnitt kommt jetzt nicht mehr wie früher in der Plastikverpackung aus dem Supermarktregal. Sondern frisch von der Käsetheke. Und damit auch wirklich kein Plastik dabei ist sage ich der Verkäuferin immer, sie soll die Plastik-Trennscheiben weg lassen. Denn auch wenn die Scheiben mal kleben sollten – so what? Das zu verhindern ist mir den Plastikmüll nicht wert. Inzwischen kennt mich die Verkäuferin, da wird das Einkaufen auch lustiger.

Frischware ohne Plastik

Einer der EDEKA-Märkte in meiner Nähe verwendet leider Plastiktüten, um die frische Ware von der Käsetheke zu verpacken. Das finde ich wirklich unnötig, besonders wenn andere Märkte hierfür gewachstes Papier und Papiertüten verwenden.

Ich habe jetzt einfach mal EDEKA und den Marktleiter angeschrieben, ob sie nicht generell auf Papier setzen wollen. Bis dahin kaufe ich meine frische Ware woanders.

Was tun?

  • Kauft Käse von der Käsetheke oder dem Wochenmarkt statt in Plastik verpackte Produkte. Reibt Käse selbst, holt Euch frischen Käseaufschnitt.
  • Sagt der Verkäuferin/dem Verkäufer, dass ihr die Käsescheiben beim Aufschnitt nicht durch Plastik getrennt haben möchtet.
  • Sprecht Verkäufer und Marktleiter darauf an, wenn frische Ware noch in Plastik eingepackt wird.

einfach.nachhaltig.besser.leben [#EiNaB]

Diesen Beitrag verlinke ich zur neuen Blogparade Einfach. Nachhaltig. Besser. Leben
Die Linkparty findet im April auf diesem Blog statt.