Wenn mir jemand vor einem halben Jahr erzählt hätte, in welcher fast surrealen Situation wir heute leben – ich hätte ihn für einen Fantasten gehalten. Oder für einen Verschwörungstheoretiker. Mit unfassbarer Wucht und ungebremster Dynamik hat sich unser Leben seit den ersten Meldungen über den Corona-Virus verändert.
Seitdem sind viele Menschen erschüttert durch Unsicherheit, Angst. Depression und finanziellen Sorgen. Und wie immer trifft es die Schwächsten am härtesten: Die Kinder. Die Alten. Die Einsamen. Die Geringverdiener. Die psychisch Labilen. Und ich befürchte, wir stehen da erst am Anfang. Gleichzeitig übersehen wir vor lauter Corona, dass die weitaus gewaltigere Klimakatastrophe unaufhaltsam auf uns zu rollt!
Was ist denn schon Normal?
Das, was wir vor Corona als „Normalität“ angesehen haben – unsere Konsumlust, unser Streben nach Wohlstand und Wirtschaftswachstum, unsere geduldete Ausbeutung von Mensch und Natur, unsere Akzeptanz von weltweiter Ungleichheit – das alles hat die Menschheit an den Rand des globalen Zusammenbruches gebracht. Corona hält uns den Spiegel vor: Wir sind wie ein Virus, das die Erde befallen und todkrank gemacht hat!
Zu dieser Art der Normalität dürfen wir nicht mehr zurück wollen!
Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben will.
Albert Einstein
Lasst uns in die Heilung des Planeten investieren!
Wir müssen endlich beginnen, uns Geschichten von uns als Menschheitsfamilie zu erzählen. Alle Menschen auf der Erde suchen Sinn, Sicherheit, Gemeinschaft, Frieden – und Liebe. Das vergessen wir viel zu schnell. Wir stecken Andere in Schubladen und übersehen ihr ganzes, individuelles, wertvolles und verletzliches Wesen. Wir tolerieren Staatsgewalt, Ungleichheit und Ungerechtigkeit auf Kosten von Mitgefühl und Menschlichkeit. Wie lange noch wollen wir uns abwenden von Bildern voller Hunger, Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung? Wie lange noch wollen wir tolerieren, dass es unsere „Erste Welt“ ist, welche eine Dritte Welt entstehen lässt? Wann wenden wir uns wirklich allen Menschen auf der Welt mit Empathie, echtem Interesse und auf Augenhöhe zu? Es ist an der Zeit für den Wandel!
Wir müssen endlich beginnen, uns Geschichten von Naturverbundenheit zu erzählen. In unseren Köpfen ziehen wir eine Trennlinie zwischen uns und der Natur. Dabei sind wir integraler Bestandteil der Natur – und jede Naturzerstörung trifft uns selbst. Mit dem fortschreitenden Artensterben stirbt etwas in uns. Mit der Umweltverschmutzung verschmutzt etwas in uns. Mit unsere Ausbeutung von sogenannten Nutztieren verlieren wir an Selbstachtung und Mitgefühl. Dieses Wegschauen, Wegdrücken und Davonlaufen tut uns nicht gut. Umso länger wir es aushalten, desto mehr stumpfen wir ab. Es ist an der Zeit für den Wandel!
Wir müssen eine Wirtschaft wollen, die zum Wohle des Planeten handelt. Die Sinn stiftet, sozial gerecht und ökologisch nachhaltig ist. Den Traum vom Wachstum dürfen wir gerne als Albtraum begreifen und ablegen. Markteroberung, Konkurrenzdenken und Wirtschaftsschlachten haben uns materiellen Wohlstand, innere Armut und gigantische Probleme beschert. Unser auf Wachstum und Profit ausgerichtetes Gesundheitssystem legt keinen Wert auf Gesunderhaltung. Es ist an der Zeit für den Wandel!
Wir müssen endliche lernen, Konflikte mit Wertschätzung, Offenheit und Empathie zu lösen. Vorgelebt wird bisher in unserer Gesellschaft immer noch, dass Stärke und Gewalt die Mittel der Wahl sind. Wir leben in unserer Gesellschaft, dass die Mehrheit gegen die Minderheit gewinnt. Wir trennen zwischen „wir“ und „die“. Wir meinen, andere Überzeugen zu müssen. Mit Argumenten zu schlagen. Mit Geld zu manipulieren. Im Zweifelsfall ins Abseits zu treiben, zu diffamieren und zu unterdrücken. Das sind alles Muster der Vergangenheit. Es ist an der Zeit für den Wandel!
Wir müssen endlich die Kinder so ins Leben begleiten, dass sie als reife, selbstbewusste und innerlich gefestigte Menschen die Welt von morgen gestalten. Bisher versuchen viele Erwachsene immer noch, die Kinder zu erziehen – das heisst, zu manipulieren damit sie so werden, wie die Erwachsenen es wollen. Unser Schulsystem erzählt die Geschichte von Leistung, Wettbewerb und Konformität. Zu viele Kinderbücher und Kinderfilme strotzen von solchen Geschichten, gespickt mit Gewalt. Es ist an der Zeit für den Wandel!
Leben wir den Wandel!
Ich bin mir sicher, dass all diese heutigen Herausforderungen die Geburtswehen einer neuen weltweiten Gesellschaft sind. An einer Veränderung führt kein Weg vorbei. Jetzt haben wir die Chance, diesen Weg mit zu bestimmen! Jetzt liegt es an uns dafür zu sorgen, dass es eine Welt voll Mitgefühl, Verbundenheit und Liebe wird.
Jeder einzelne von uns kann schon viel tun – dazu habe ich einiges in meinem letzten Artikel geschrieben: Corona – Die Welt am Scheideweg.
Und gleichzeitig ist es jetzt wichtig, sich zu verbünden um gemeinsam dem Neuen den Weg zu ebnen. Mit dem IBAM-Netzwerk hat sich eine sehr mutige Bürgerbewegung gebildet, die in den letzten Tagen erstaunliche Dynamik an den Tag gelegt hat. Sie will eine neue offene, transparente und freiheitliche Gesellschaft etablieren. Mehr dazu findest Du hier: ichbinanderermeinung.de
Schaut Euch dieses Video an, mich hat es sehr angesprochen:
Auch neue politische Parteien gründen sich – beispielsweise die von Dr. Schiffmann. Sie versucht vieles umzusetzen, was ich gut finde. Ein Wermutstropfen für mich ist der mit „Widerstand2020“ unglücklich gewählte Parteiname, der im krassen Gegensatz zu dem steht, was die Partei anstrebt: Erneuerung, Offenheit, Transparenz, Augenhöhe und eine neue Art der Entscheidungsfindung. Mehr dazu findest Du auf der Webseite von: widerstand2020.de
Die Welt braucht jetzt mutige Menschen, die den Wandel gestalten wollen. Machst Du mit?
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