Die Industrie betreibt eine immensen Aufwand, um uns Konsumenten zum Kauf des ultimativen Shampoos zu bewegen, welches „optimal zu uns passt“. Wer sich das Kleingedruckte bei den verkauften Plastikflaschen zu Gemüte führt wird feststellen: da sind so viele Chemikalien drin, bei manchen auch Mikroplastik – das kann für die Kopfhaut und Umwelt nicht gesund sein!
Vor drei Jahren habe ich deshalb mein bisheriges Shampoo aus dem Bad verbannt und durch ein Stück Bio-Seife ersetzt. Mit der habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht: die Haare werden zuverlässig entfettet, sie riechen gut und die Bio-Seife enthält keine Gifte. Wer diesen Weg gehen möchte, dem empfehle ich die vegane „Dusch +Badeseife“ von Speick, die es im Alnatura sowie manch anderen Bio- und Drogeriemärkten gibt. Es geht allerdings noch Minimalistischer – mit dem Wundermittel Natron:
Das Wundermittel Natron
Die chemische Bezeichnung von Natron ist „Natriumhydrogencarbonat“ (alt: Natriumbicarbonat, Backsoda). Der Name lässt üble Chemie vermuten. Und tatsächlich ist nur ein minimaler Teil von Natron natürlichen Ursprungs, denn die Welt braucht viele Millionen Tonnen mehr von dem weißen Pulver als die Natur hergibt. Die größte Menge wird in dem industriellen Solvey-Verfahren hergestellt, unter Einsatz von Kalkstein, Kochsalz, Koks, Ammoniak und viel Wasser und Energie. Und dennoch halte ich Natron für deutlich haut- und umweltfreundlicher als den Chemie-Cocktail, mit dem wir normalerweise unsere Haare waschen.
Meine Erfahrung mit Natron
Ich wasche meine Haare seit einigen Wochen nur noch mit Natron. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: die Haare sind nach einer Wäsche mit Natron sauber, locker und angenehm weich. Darüber hinaus muss ich mir seitdem seltener die Haare waschen. Noch ein Plus für die Umwelt. Und so einfach geht das:
- Je nach Haarlänge und Fettigkeit zwei bis drei Teelöffel Natron in einen kleinen Behälter mit Wasser (ca. 200 ml) mischen. Es ist egal, wenn sich das Pulver nicht ganz auflöst.
- Den Inhalt über die nassen Haare kippen und einmassieren. Das fühlt sich wie Sand in den Haaren an. Ein déjà-vu für ehemalige begeisterte Sandkasten-Kinder…
- Gut ausspülen.
Was kostet es und wo bekommst Du es her?
Natron gibt es in jeder gut sortierten Drogerie zu kaufen. Freiburger finden es auch im Unverpacktladen „Glaskiste“. Bei größeren Mengen, die ihr auch im Internet bestellen könnt, kostet das Kilo etwas um die 1,70 Euro.
Fazit
Ich bin begeistert. Diese Haarwäsche kostet fast nichts, erfüllt ihren Zweck, schmeichelt den Haaren und der Kopfhaut. Mit deutlich weniger Umweltgifte als „herkömmliche“ Mittel, ohne Mikroplastik, ohne sinnlosen Plastikmüll. Wieso habe ich es jemals anders gemacht?
Titelbild: Fortepan – CC BY-SA 3.0