Fluoride meiden

Meinen Beitrag möchte ich mit einem Zitat beginnen, den der SWR veröffentlicht hat:

Fluorid ist ein Spurenelement und kann tatsächlich in hoher Konzentration giftig wirken. Wenn zum Beispiel ein Kind eine ganze Tube Zahnpasta aufessen würde, dann könnte es daran sterben. Dieses Risiko besteht aber nicht bei sachgerechter Anwendung.

Wie geht es Euch mit diesem Zitat? Mich hat es aufgeschreckt. Schließlich putzten wir seit Jahren unsere Zähne mit fluoridhaltigen Zahnpasten. Und beim Kochen griff ich zum  Speisesalz „mit Zusatz von Jod und Fluorid“.

Meine erste Anlaufstelle für weitere Recherchen war Wikipedia: Dort ist für Kleinkinder eine sichere toxische Dosis von 5 mg Fluorid pro Kilogramm Körpergewicht angegeben. In einer Tube Zahnpasta befinden sich 100 mg Fluorid. „Ein 15 kg schweres Kind hätte beim Verzehr der gesamten Tube Zahnpasta die wahrscheinlich toxische Dosis damit überschritten“.

Bisher dachte ich, dass ich beim Kauf von Produkten „mit Fluorid“ der Gesundheit etwas Gutes täte. Wieso sonst sollten die Hersteller von Zahnpasten und Speisesalze diesen Zusatz so prominent auf den Produktverpackungen vermarkten?

Wieso sind Fluoride in Zahnpasta?

Fluoride sind in der Natur weit verbreitet. Sie sind die Salze von dem hochreaktiven chemischen Elemente Fluor. Wir nehmen Spuren davon täglich aus natürlichen Quellen zu uns. Am meisten durch Leitungswasser, Gemüse, Fisch und Schwarztee. Fluoride haben im menschlichen Körper keine wichtige Funktion und werden normalerweise auch wieder ausgeschieden (mit zunehmenden Alter allerdings immer schlechter). Somit gibt es auch keine Fluorid-Mangelerscheinungen. 

Dennoch wird den Fluoriden etwas gutgeschrieben: eine hemmende Wirkung gegen Karies. Entdeckt wurde diese in den USA in der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts dadurch, dass die Bevölkerung in Gebieten mit hohem Fluoridgehalt im Trinkwasser weniger Karies hatte.

Diese Entdeckung war auch bitter notwendig, weil wir westliche Menschen uns immer zuckerhaltiger ernährten. Zucker und zuckerhaltige Getränke sind die Hauptursache für Karies. Nicht nur die Zahnärzteschaft war erfreut über diese Entdeckung. Sondern auch die boomende Zuckerindustrie. Verständlicherweise möchte sie verhindern, dass wir Konsumenten aus Angst vor dem Zahnarztbohrer ihren süssen Zucker meiden. Die einflussreiche Zuckerindustrie, darunter Unternehmen wie Coca-Cola Company gehören deshalb bis heute noch zu den wichtigsten Geldgebern für die Fluorforschung.

Auf die Einsicht, dass eine Kariesprävention durch Reduktion des Zuckerkonsums aus wirtschaftlichen Gründen ausgeschlossen ist, folgten erste Fluoridierungsversuche. (Quelle: Wikipedia)

Was machen Fluoride im Körper?

Fluoride im Mund härten die Zähne und machen sie resistenter gegen Säuren. Damit sie beim Zähneputzen einwirken können wurde die Empfehlung ausgesprochen, mindestens drei Minuten lang zu putzen. Über die Mundschleimhaut kommen sie auch in den Körper. Bei Kindern, die Zahnpasta verschlucken, sowieso.

Karies möchte ich wirklich nicht. Allerdings auch nicht, was Fluoride in meinem Körper sonst noch anstellen können. Ich habe null Kontrolle darüber, wie viel ich in mich aufnehme über fluoridierte Zahnpasta, mein fluoridiertes Speisesalz, Speisesalz beim Mittagstisch in Restaurants, fluoridiertes Mineralwasser, natürliche Fluorquellen in Leitungswasser und Gemüse – wer soll das wissen?

Klar ist, dass Fluoride alles andere als gesund sind. Die Liste von möglichen Schädigungen durch Fluoride ist zu umfangreich, als dass ich sie hier wiedergebe. Viele der Vorwürfe sind nicht eindeutig bewiesen. Aber wer mag warten, bis dem so ist? Lest selbst:

Nur eines möchte ich hervorheben: Fluoride sollen angeblich die Entwicklung des Gehirns von Kindern stören. Auch wenn es nicht bewiesen ist würde ich einem Neugeborenen weder Fluoretten geben noch einer Fluoridierung in der Schule zustimmen.

Xylitol als Alternative zu Fluoriden

Die Vereinigung der anthroposophischen Zahnärzte empfiehlt dringend, von Flurorid in Zahnpasta abzusehen. Was also hilft gegen Karies?

Eine naheliegende Kariesprophylaxe liegt in der Vermeidung von Zucker und zuckerhaltigen Produkten. Bei Kleinkindern keine Fruchtsäfte oder andere Süßgetränke in die Nuckelflaschen machen. Wichtig ist das richtige Putzen. Zudem ist es ratsam, nach dem Essen mindestens 30 Minuten bis zum Zähneputzen zu warten, damit sich der durch Säure im Essen angegriffene Zahnschmelz erholen kann.

Statt Fluoride wirkt der Zuckeraustauschstoff „Xylit“ (auch Xylitol) gegen Karies. Dieser aus Birkenholz und anderen Pflanzen gewonnene Stoff ist im Gegensatz zu Fluoriden ungiftig.

Die Besonderheit an Xylit ist seine in verschiedenen klinischen Studien nachgewiesene kariostatische und antikariogene Wirkung. (Wikipedia)

Meine Kinder und ich putzen unsere Zähne mit Zahnpasten mit Xylit von Weleda und Lavera. Weitere Hersteller findet Ihr bei Utopia. Nach einigen Geschmackstests hat sich mein Kleinster für das Zahn-Gel von Weleda entschieden. Wir anderen putzen mit der von Lavera.

Frau Hundertsand hat Zahnpasta selbst hergestellt – nach dem Zähneputzen wird mit einer Xylit-Lösung nachgespült, die wir eine Minute im Mund lassen und dann ausspucken.

Speisesalz mit Fluorid ist aus unserem Haushalt verbannt. Mineralwasser kaufen wir sowieso nicht – ansonsten würde ich hier auf fluoridarmes Wasser achten.

Nachsatz: Wir vertrauensselige Konsumenten

Wie so viele von uns habe auch ich darauf vertraut, dass die Industrie schon weiß, was sie uns Gutes tut und im Zweifelsfall sicher irgend eine Behörde im unseren Sinne darüber wacht. Wer von uns Konsumenten hat denn schon wirklich Ahnung, was hinter diesen Werbesprüchen steckt?

Was mir bei solchen Recherchen wie die für diesen Artikel immer bewusster wird, ist, dass die Industrie nicht das Ziel hat, zur Volksgesundheit beizutragen. Sondern die Unternehmen sind auf Gewinnmaximierung ausgerichtete Organisationen. Und wenn wir, unwissende Konsumenten, vertrauensselig bevorzugt Produkte mit solchen markigen Zusätzen „Mit Fluorid“ kaufen, ergibt sich daraus ein Marktvorteil für die Hersteller mit diesem Zusatz – und ein Nachteil für alle ohne. In Folge setzen sich solche Produkte durch. Passende unterstützende „Studien“ werden oft im Paket gleich mit geliefert.

Auch die renommierte „Stiftung Warentest“ schwört heute immer noch vehement auf Fluoride in Zahnpasta  – und wertet Alternativprodukte ohne diese Zusätze als „mangelhaft“ ab. Schade.

Ausflugstipp: Verschwörungstheorien

Wer die Zeit hat dem empfehle ich die Lektüre der vielen Verschwörungstheorien aus dem Internet zum Thema Fluorid. Diese abendfüllende Welt von haarsträubenden Krimis eröffnen sich mit der Google-Suche nach „Fluorid Lüge“, mit vielen nicht belegten Behauptungen und Zitaten aus angeblichen Gegenstudien. Mehrfaches Wiederholen und gegenseitiges Abschreiben steigert nicht den Wahrheitsgehalt. Wobei bei einigen ein Körnchen Wahrheit verborgen sein wird.

Was tun? 

Das Thema ist sehr emotional. Deshalb bilde sich jeder seine eigene Meinung. Ich selbst…

3 Gedanken zu „Fluoride meiden

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